Negative Masse
31.3.2022
Positive Massen ziehen sich an. Das kann man jeden Morgen beobachten, wenn die Sonne aufgeht und danach die Erde umkreist. Sie wird eben von der Erde angezogen. Natürlich ist es umgekehrt. Die Erde kreist um die Sonne, aber im Prinzip ist das dasselbe.
Zugrunde liegt das Gravitationsgesetz.
F = G * m1 * m2 / r2
(F ist die Kraft, mit der sich zwei Körper mit den positiven Massen m1 und m2 anziehen, r ist die Entfernung zwischen den beiden und G ist die Gravitationskonstante).
Man sieht, je größer die Massen, desto größer die Anziehungskraft. Diese Kraft bewirkt die Beschleunigung der beiden Körper aufeinander zu. Nun ist es so, dass der Mond bisher noch nicht auf die Erde gestürzt ist, denn er wird durch seine Umlaufgeschwindigkeit und die resultierende Zentrifugalkraft auf seiner Kreisbahn gehalten.
Die Newtonsche Physik erklärt also die Massenbewegungen in dem begrenzten Raum, in dem wir leben. (Die Einsteinsche Physik können wir nicht erfahren).
Doch was würde geschehen, wenn es Massen mit negativem Vorzeichen gäbe? Die Auswirkungen wären drastisch und außerhalb unserer Vorstellungskraft. Abstoßung statt Anziehung, Bremsen statt Beschleunigen. Aber - es gibt negative Massen:
Professor Peter Engels und Kollegen am der Washington State University (WSU) wiesen im Laborexperiment erstmals die negative Masse nach. Sie kühlten Rubidium Atome auf den Nullpunkt herunter und erzeugten damit ein Bose-Einstein Kondensat. Mit Laserstrahlen steuerten sie die Rubidium Atome in der Weise, dass bei ihrer Expansion ein Teil der Atome das Phänomen der negativen Masse zeigten. "With negative mass, if you push something, it accelerates toward you," sagte der Ko-Autor Michael Forbes, Assistant Professor der Physik an der WSU [1].
An der Universität Regensburg konnten die Effekte von Elektronen mit negativer Masse beobachtet werden. Dabei zeigte sich, dass solche Elektronen durch einen Reibungswiderstand nicht abgebremst, sondern beschleunigt werden [2].
Wir sind umgeben von positiven Massen, die sich mehr oder weniger anziehen. Man findet jedoch nicht jede/n anziehend. Da kommt es gerade recht, dass weniger anziehende "negative" Menschen abstoßend sind. Achtung: wenn man einen negativen Menschen von sich stößt, drängt er jedoch mit voller Kraft auf einen zu. Man wird ihn nicht los. So viel dazu, wie man einen negativen Menschen per Physik erkennt.
Vorteile hat die negative Masse beim Auto. Hierbei ist es nicht mehr so, dass der Bremsweg mit höherer Geschwindigkeit zunimmt, sondern umgekehrt, er nimmt ab. Insofern ist es ratsam, immer mit Höchstgeschwindigkeit unterwegs zu sein, um im Bedarfsfall einen minimalen Bremsweg zu haben.
Interessanterweise wirkt ein Reibungswiderstand auf die negative Masse geradezu stimulierend: sie beschleunigt, das heißt sie erhöht ihre Geschwindigkeit. Das läßt sich vortrefflich in schwierigem Gelände ausnutzen. Tiefer matschiger Boden, der normalerweise jedes Fahrzeug ausbremst, ist jetzt sehr gut für eine beschwingte Fortbewegungsweise.
Wer mit offenen Augen durchs Leben geht, stellt fest, dass es viel mehr negative Körper gibt, als bislang gedacht. Jeder Kontakt mit solchen wird zu einem Drama. Kaum ist man in Kontakt, wird der negative Körper, zum Beispiel ein Laternenpfahl, aggressiv und beschleunigt einem entgegen. Das tut weh! Deshalb sollte man generell vorsichtig sein mit massebehafteten Körpern. Man weiß nie, ob man es mit einem positiven oder negativen Körper zu tun hat. Es ist ratsam, zu testen, also sachte schubsen und sehen, was passiert.
Nach all diesen Feststellungen zu negativen Massen stellt sich die Frage, was ist eigentlich mit negativen Einstellungen?
Quellen:
[1] http://www.bbc.com/news/science-environment-39642992
[2] https://www.solarify.eu/2021/09/19/125-weniger-als-nichts-teilchen-mit-negativer-masse-entdeckt/
https://de.wikipedia.org/wiki/Gravitation#Gravitation_in_der_klassischen_Mechanik