Wie Dipsy sich in Po verliebte

14.12.2017

Nicht weit von hier liegt das T-Land. Saftig grüne Wiesen, bunte Blumen, geschwungene Hügel, immerwährend blauer Himmel, Anmutigkeit und Frieden charakterisieren die Gegend. Alles was uns bedrängt, das Stickoxid und die Windhosen, sowas gibt es nicht im T-Land.

In diesem grünen Paradies leben vier zauberhafte Wesen: Tinky-Winky, Po, Dipsy, und Laa-Laa. Ihr zartes Fell hat unterschiedliche Farben. Auch die Antennen auf ihrem Kopf haben unterschiedliche Formen. Diese modulieren ihre Kommunikationsfrequenzen auf jeweils ganz eigene Weise. Pos Antenne zum Beispiel sendet eher in hohen, piepsigen Tönen. Im Grunde verständigen sich die T-Wesen mittels WLAN, aber im T-Land sagt man T-LAN dazu.

Vier in T-Land

Menschen, die T-Land besuchen, denken oft, wenn sie den Vieren beim Spielen und Herumtollen zusehen, es handele sich um kleine Kinder. Doch auch wenn diese fast nur babyhafte Lautäußerungen von sich geben, sind sie untereinander in ständiger Kommunikation. Dipsy hatte kürzlich einen neuen Tanz erfunden, zu dem er die Ärmchen nicht nur von links nach rechts und zurück schlenkert, sondern auch nach oben und unten und umgekehrt. Laa-Laa, die zugesehen hatte, informierte gleich die Anderen. "Po, Tinky-Winky - kommt her. Dipsy hat einen neuen <Special Dance>. Soo schön!" Gleich kamen die Gerufenen gelaufen. "Ich auch!", rief Po. "Kick, kick!", rief Tinky-Winky, und machte es vor, indem er abwechselnd das linke und das rechte Bein nach oben streckte. Die Begeisterung kannte jetzt keine Grenzen mehr. "Nochmal, nochmal", krähte Po. Laa-Laa übertraf alle, indem sie den Hügel hinunterrollte und dabei Arme und Beine schlenkerte, ganz wie Dipsy. Als die vier endlich erschöpft vom Tanzen waren, gingen sie zum Bach, um mit Wasser zu spritzen.

Zum Glück fiel Tinky-Winky etwas Wichtiges ein. Er erklärte, dass sie den neuen Tanz unbedingt in den Computer schreiben sollten. Dipsy drehte sich gleich dreimal um die eigene Achse vor Freude. Im Computerraum gingen Laa-Laa und Po direkt zur Comm-Säule, während Dipsy seine neuen Tanzbewegungen vorführte, auf dass die Beiden jede Bewegungseinheit minutiös in den Computer eingeben konnten.

Laa-Laa und Po an der Comm-Säule.
Dipsy tanzt

Laa-Laa und Po beobachteten also Dipsy ganz genau. Laa-Laa übernahm Dipsys Beinbewegungen und bewegte den großen Hebel links nach oben, wenn Dipsy das linke Bein hob. Rechts ging es genauso mit dem rechten Hebel. Po dagegen registrierte Dipsys Armbewegungen. Für Querschlenkern drückte sie zwei Hebel mit aller Kraft nach außen, und für das Auf- und Abschlenkern nutzte sie zwei vertikal bewegliche Hebel. Das war anstrengend. Eigentlich war es für Laa-Laa und Po anstrengender als für Dipsy, denn sie mussten nicht nur die Hebel synchron zum Tanz bewegen, sondern auch mit voller Konzentration arbeiten, um nicht aus dem Takt zu geraten. Aber endlich hörte Dipsy auf und die Comm-Säule erglühte grün zum Zeichen, dass der neue Special Dance für immer im Computer gespeichert war.

Unsere vier Wesen mit T-LAN auf dem Kopf waren nach dieser Tat sehr vergnügt. Sie gingen hinunter zum Bach, um ein wenig zu feiern. Ihre Antennen glühten vor lauter vergnüglicher Kommunikation. Sie verstanden sich prächtig. Wie überall im Leben gab es auch bei ihnen paarweise Zuneigungen. So mochte Dipsy Po besonders und Po war schwer beeindruckt von Dipsys Talenten. Deshalb unternahmen sie vieles gemeinsam.

Dipsy und Po kommen sich näher

Als sie eines Tages in ihrem kleinen Wald waren, fielen Dipsy die Astlöcher in den Bäumen auf. Um Po zu beeindrucken, senkte er den Kopf und steckte vorsichtig seine lange Antenne durch solch ein Loch. "Hörst du mich noch?", fragte er Po. "Ja, ja, höre dich, gut, gut", antwortete Po. Po konnte sowas natürlich nicht mit ihrer runden Antenne. Dipsy gefiel das und er probierte seine neue Technik bei weiteren Astlöchern und Höhlen in den Baumstämmen aus. Po verfolgte seine Aktivitäten ganz genau und quietschte ab und zu vor Vergnügen.

Das ging so lange, bis Dipsys Blick auf Pos Antenne fiel. "Oooh", sagte er. "Deine Antenne. Darf ich mal?" fragte er und Po nickte begeistert. Dipsy nahm sie mit beiden Händen und stellte sie genau vor sich auf. "Bleib ganz ruhig stehen". Wie schon bei den Astlöchern senkte Dipsy den Kopf und zielte mit der Spitze seiner Antenne auf die Öffnung von Pos Antenne. Als er diese berührte, zuckte Po kurz und atmetet tief ein, als Dipsys Antenne langsam und stetig durch ihre glitt.

Das war der Moment, in dem Dipsy sich in Po verliebte, und Po ganz wahnsinnig beeindruckt war. Beider Antennen verschmolzen und vermischten ihre Frequenzen, so dass eine wilde Kakophonie das Land überströmte.

Es versteht sich von selbst, dass diese neue Erfindung auch etwas für Tinky-Winky und Laa-Laa war. Gemeinsam probierten und übten sie jetzt ohne Unterlass. Und wieder war es Tinky-Winky, der vorschlug, das neue Verfahren im Computer zu speichern. Diesmal waren Tinky-Winky und Laa-Laa an der Comm-Säule, um Dipsys Bewegungsablauf genau nachzumachen. Dazu benutzten sie einen neuen Griff, den man tief in die Comm-Säule hineinschieben konnte.

Noo-Noo

Das T-LAN ist übrigens abhörsicher, so dass bis heute niemand etwas von dem Treiben in T-Land weiß.


Infos:
- https://de.wikipedia.org/wiki/Teletubbies