Sex

6.7.2015

Über Sex ist schon alles geschrieben und gesagt worden. Von daher ist der ultimative Ratgeber ratlos.

Als Randnotiz könnte man vielleicht noch hinzufügen, dass der fürsorgliche liebe Gott Sex dafür erfunden hat, den Menschen als Art zu erhalten. Sex ohne Kinder, oder zumindest nicht im Beisein von Kindern, macht also keinen Sinn. Nach dem neuesten Modetrend soll jeder jeden und jede jede sowie jedes jedes (?) heiraten können, wobei absehbar ist, dass nur in einer verschwindend kleinen Anzahl von Fällen daraus Kinder hervorgehen.

Um dem Plan des lieben Gottes überhaupt noch eine Chance zu geben, muss die gentechnische Reproduktion bemüht werden. Forscher in aller Welt arbeiten daran, kleine und später größere Menschen aus wenigen Zellen wachsen zu lassen. Als Nebeneffekt ist Sex nicht mehr nötig.

So ist trotz weltweitem Verzicht auf jeglichen Sex der Fortbestand der Menschheit gesichert. In historischen Sexmuseen kann man die antiken Praktiken des Aneinanderrückens und sich Näherkommens in Film und Wort besichtigen. Menschplastiken veranschaulichen die gymnastischen Übungen der Menschen der vergangenen Jahrhunderte, ja Jahrtausende.

Die Neugierde bleibt. Dafür gibt es Sexzirkusse. Humanoide Roboter führen in einer Reihe von Szenen vor, wie früher die Kinderproduktion praktiziert wurde. Dabei sind die Roboter weder bekleidet noch unbekleidet, sie sind im Prinzip metallisch glänzend. Auch das kleinste Detail ist mit Hilfe großflächiger Projektionen zu betrachten. Für die noch verbliebenen Kinder auf der Erde gibt es kleine Spielroboter im Puppenformat, gekennzeichnet mit W für weiblich und M für männlich. Verschiedene Programme sind wählbar. Beliebt ist bei Kindern das Programm "Salti", bei dem W und M eng aneinander gefügt einen Salto vollführen, gerne auch mehrere nacheinander. Es gibt auch einen Roboter mit der Bezeichnung H (Hund). Aber dessen Programm ist für Kinder nicht geeignet.

In der Gesamtschau kann es nur einen Rat geben: versuchen Sie es erst garnicht mit dem Sex, vor allem, wenn er Ihnen ohnehin rätselhaft ist.

Sexroboter

Nachtrag 26.12.2016

Es ist kaum überraschend, dass zu den wichtigen Fragen von heute die folgenden gehören: Would you have sex with a robot? Would you marry one? Would a robot have the right to say no to such a union? So diskutiert auf dem „2. Internationalen Kongress für Liebe und Sex mit Robotern“ , der am 19./20.12.2016 im Professor Stuart Hall Building der Goldsmiths Universität London stattfand.

Dr. David Levy sagte in der Schlussrede: „We have companion robots and a partner robot is the logical continuation of the trend“. Und weiter: „Some enjoy the friction of a relationship and may want to marry an aggressive robot, some people would find that exciting“. Sehr menschliche Überlegungen.

Auch Bots wie Alexa (Amazon) oder Siri (Apple) werden immer einfühlsamer, um ihren Herrn bzw. ihre Herrin besser zu verstehen, ohne jedoch, als virtuelle Wesen, in physischen Kontakt treten zu können.

Die Heirat mit einem Sexroboter bringt für den Fortbestand der Menschheit so gut wie nichts, aber sie unterstützt das Bestreben nach Gleichberechtigung und Gerechtigkeit für die sonst diskriminierte Roboterrasse. So gesehen ist die intime Beschäftigung mit unseren bislang noch mechanischen Gefährten ein weiter Schritt der Evolution.

Quelle: http://www.bbc.com/news/technology-38389862