Kinder

2.8.2015

Kinder sind das Sonnenlicht auf dieser Erde. Sie lächeln immer und sind sympathisch. Sie sind lebendig und hüpfen ständig auf und ab. Ihr Erkundungsdrang kennt keine Grenzen. Und wenn die Eltern nicht so wollen wie sie, schreien sie. Der Mensch im Urzustand.

Kinder sind eine einzigartige Zielgruppe, da nur sie durch bloßes Quengeln ihre Geldgeber zu Ausgaben zwingen können. Zum Beispiel für "Kinder Country ist der einzigartige Schokoladen-Genuss, der nicht nur knusprig, sondern gleichzeitig auch cremig schmeckt". Abgesehen davon, dass nicht der Genuss schmeckt, sondern der Schokoriegel, ist das eine zielführende Aussage mit hoher Kaufkraft.

Kinder sind kreativ. Gerade die Mädchen sind sprachlich topfit, so wie die 6-jährige Liam: "Giraffen sehen zwar harmlos aus – sind es aber auch". Sie wird später Fernsehmoderatorin sein. Kinder haben auch gute Vorsätze wie zum Beispiel:

Ich werde immer genau darüber nachdenken, ob ich tun soll, was Mammi sagt.
Ich werde immer genau darüber nachdenken, ob ich tun soll, was Pappi sagt.

Kinder werden zu Jugendlichen und die zu Teenagern (from thirteen to nineteen years of age). Problematisch wird es, wenn sie kein Smartphone besitzen. Doch das ist unwahrscheinlich.

Lily, 9 Jahre, besitzt weder ein Handy, noch ein Smartphone, noch ein Tablet, noch einen Computer. Sie kennt nur ihre Schulkameraden, ihre Spielkameraden, ihre Freundinnnen, ihr Pferd, und sämtliche Tanten ihrer Familie. Sie wird eines Tages eine Führerin sein, denn sie wird in der Lage sein, Entscheidungen zu treffen ganz ohne Crowd und ohne Likes. Sie ist frei.

Jungs haben es im Wettbewerb, der früh beginnt, schwerer. Trotzdem wachsen auch sie heran, wenngleich sie immer Kinder bleiben. Nur ihre Spielzeuge werden größer. Frauen werden Mütter, dann Mammis, und später helfen sie Flüchtlingen. Insofern ist aller Weg vorgezeichnet.

Was verloren geht, ist die Stundenlang-Manie. Nur Kinder können stundenlang im Kugelbad herumtollen oder Sandburgen bauen oder auf den kleinen Bildschirm glotzen. Eine Feldforschung ergab vor kurzem, dass Kinder höchstens 30 Minuten ohne eine Verbindung ins Internet leben können. Danach gehen sie ein. Zum Glück ist die Wiederbelebung jederzeit möglich mittels Facebook.

Als Mark Zuckerberg seine selbstgebaute Website FaceMash, in der man Photos und Beschreibungen von Studentinnen vom Campus der Harvard-Universität bewerten konnte, auf Druck der Universität schließen musste, rächte er sich durch die Programmierung des Facebook-Portals. Von da an konnten sich die Mädchen selbst veröffentlichen und liken lassen. Als moderner Rattenfänger von Palo Alto marschiert Zuckerberg an der Spitze von Millionen von Kindern durch die Welt. Sie lieben es.

Und so soll es auch bleiben. Kinder sind liebenswert, auch wenn sie jetzt mehr im Internet leben als zuhause. Aber man kann sie sehen und ab und zu mit ihnen sprechen. Man muss sich keine Sorgen machen. Die Kinder wissen ganz genau, was sie wollen. War das nicht schon immer so?