Nussknacker und Mausekönig

1.4.2020

Im Jahr 1816 veröffentlichte E.T.A. Hoffmann seine Erzählung "Nussknacker und Mäusekönig", ein Märchen für Kinder. Am 6. Dezember 1892 wurde Der Nussknacker im Mariinski-Theater in St. Petersburg uraufgeführt. Das Ballett bildete den
 zweiten Teil des Theaterabends, der mit Tschaikowskis Oper Jolanthe begann.

Die beiden Hauptfiguren sind die 7-jährige Marie und ihr Onkel und Pate Drosselmeier. Die Erzählung besticht durch den ständigen Wechsel zwischen Traum und Wirklichkeit. Oftmals fällt selbst dem Leser die Orientierung schwer. Maries Traumwelt erscheint sehr real, und ihre Wahrnehmung des Nussknackers, einmal als echtem Nussknacker, die anderen Male jedoch als Prinz oder auch als dem tatsächlich existierenden Neffen Drosselmeiers, des "junge Drosselmeiers" verdeutlichen die Komplexität der Erzählung. Zwischen Marie und ihrem Paten Drosselmeier besteht ein ungleich liebevolles Verhältnis. Aus der Sicht Maries ist Drosselmeier der zauberhafte und faszinierende Onkel, für Drosselmeier ist Marie das schöne Mädchen, das er zu betören sucht. Er erfindet für sie das "Märchen von der harten Nuss" und schenkt ihr zu Weihnachten passend dazu einen Nussknacker. Marie durchlebt das Märchen wie im Traum. Dabei kommt es zu Kämpfen zwischen lebensgroßen Mäusen und den Husaren, Spielfiguren, mit denen Drosselmeier seine "Werkstatt", einem Puppentheater ausgestattet hat. Es gibt jedoch ein Happy End im Zuckerland und der "Neffe" und Marie finden zueinander. Inzwischen ist Marie 22 Jahre alt, gemäß dem Handlungsfluss der Hoffmannschen Erzählung.

Mit der eingängigen Musik Pjotr Tschaikowskis gehört "Der Nussknacker" zu den beliebtesten Werken des Ballettrepertoires. Auf dem Weg zum Libretto verlor die Geschichte jedoch viel von ihrer schwarzromantischen Phantastik. Für das Ballett Zürich hat der deutsche Choreograf Christian Spuck die literarische Ursprungserzählung wieder in den Mittelpunkt gestellt. Er kombiniert Tschaikowskis Musik mit der Dämonie, dem Humor, der Skurrilität und dem ganzen Figurenreichtum, die Hoffmanns Geschichte innewohnen.

Die völlig neue Choreographie stellt vor allem die phantastischen Elemente der Erzählung in den Vordergrund. Die von Drosselmeier geschaffenen Puppen und mechanischen Figuren agieren eindrucksvoll auf der Werkstattbühne. Marie staunt und versinkt immer tiefer in den Traum vom Königreich und der Prinzessin Pirlipat, vom Kampf mit den Mäusen, und den Verwandlungen ihres Nussknackers. Drosselmeier ist immer die geheimnisvolle Figur im Hintergrund.

Die Ballettinszenierung folgt nicht linear der Hoffmannschen Erzählung, sondern springt immer wieder nach vorn oder zurück. Der Heiligabend und die Bescherung werden erst nach dem Drama um Pirlipat dargestellt. Entsprechend den Regeln des Balletts sind immer wieder längere, sehr kunstvolle Tanzszenen zu sehen, zum Beispiel der Tanz der Blumenmädchen.

Ohne Kenntnis des Märchens von E.T.A. Hoffmann ist die Bedeutung der Szenen der Spuckschen Inszenierung in Zürich kaum oder garnicht zu verstehen. Wir machen hier den Versuch, beide Handlungsstränge zu vergleichen und in Beziehung zueinander zu setzen mittels Hoffmann/Spuck-(H/S)-Matrix (ganz unten ).

Im folgenden die Übersicht der agierenden Personen, dann die Zusammenfassungen der 14 Kapitel der Hoffmannschen Erzählung, danach die Beschreibungen der 25 Szenen der Ballettaufführung

Personen

Medizinalrat Stahlbaum
Medizinalrätin, die Mutter
Tochter Marie (7 Jahre alt)
Tochter Luise (die ältere Schwester von Marie)
Sohn Fritz

Obergerichtsrat (Pate, Maries Onkel) Christian Elias Drosselmeier (aus Nürnberg)
Puppendrechsler Christoph Zacharias Drosselmeier (aus Nürnberg, Vetter von Christian Elias Drosselmeier)
Der junge Drosselmeier, des Vetters Sohn
Chirurg Wendelstern
Hofastronom

Mausekönigin Mauserinks, Mutter des siebenköpfigen Mausekönigs

Inhalt der Erzählung von E.T.A. Hoffmann

Kapitel

(H1) Der Weihnachtsabend
(H2) Die Gaben
(H3) Der Schützling
(H4) Wunderdinge
(H5) Die Schlacht
(H6) Die Krankheit
(H7) Das Märchen von der harten Nuss
(H8) Fortsetzung des Märchens von der harten Nuss
(H9) Beschluss des Märchens von der harten Nuss
(H10) Onkel und Neffe
(H11) Der Sieg
(H12) Das Puppenreich
(H13) Die Hauptstadt
(H14) Beschluss

Im Detail

H1
Der Weihnachtsabend

Fritz und Marie warten auf die Bescherung und spekulieren darüber, was sie wohl bekommen werden. Auch von Drosselmeier erwarten sie wieder etwas Selbstgebautes. Fritz: eine Festung mit Soldaten, Marie: einen See mit Schwänen.

H2
Die Gaben

Fritz und Marie bekommen ihre Geschenke. Drosselmeier bringt ein Schloss mit vielen Figuren, die sich bewegen. Fritz kritisiert, dass sie immer die gleichen Bewegungen vollführen. Er wendet sich lieber seinen neuen Husaren zu. Drosselmeier ist verdrossen. Die Mutter interessiert sich jedoch für die Mechanik des Schlosses und Drosselmeier ist wieder versöhnt. Schwester Luise hat ihr neues Kleid angezogen, aber Marie möchte ihr neues Kleid erst einmal eine Weile ansehen.

H3
Der Schützling

Marie entdeckt den Nussknacker hinter den ausrückenden Husaren und gewinnt ihn sofort lieb. Der Vater ermahnt sie, den Nussknacker immer zu behüten und rät ihr, dem Nussknacker Nüsse zum knacken zu geben. Das tut sie mit kleinen Nüssen, ebenso Luise. Fritz jedoch gibt ihm große Nüsse zu knacken und dabei brechen drei Zähne ab. Marie weint und zieht den Nussknacker an sich. Sie verbindet ihn. Der Vater schilt Fritz. Marie spricht mit Drosselmeier und findet , dass Drosselmeier nicht so hübsch wäre wie ihr Nussknacker, auch wenn er dessen Kleider und Stiefel trüge. Das macht Drosselmeier verlegen.

H4
Wunderdinge

Nachts. Marie darf aufbleiben. Zentral jetzt der Figuren-Glasschrank. Sie legt den verbundenen Nussknacker in ihrer neuen Puppe Mamsell Clärchens Bett, um ihn zu pflegen. Als sie Pate Drosselmeier erwähnt, der ihm die kaputten Zähne richten werde, blitzt der Nussknacker verzerrt auf, Marie erschrickt, doch dann: es war wohl nur der scharfe Lampenstrahl. Marie stellt das Bettchen in das Fach bei den Husaren. Auf einmal fängt es an, überall zu wispern. Die Wanduhr schnarrt und schlägt zwölf mal. Marie sieht plötzlich Drosselmeier auf der Wanduhr sitzen. Jetzt tauchen von überall her Mäuse auf, galoppieren und stellen sich in Reih und Glied auf. Aus dem Boden schiebt sich der Mausekönig mit den 7 bekrönten Köpfen. Marie zerschlägt vor Schreck eine Scheibe des Schrankes. Nun regen sich die Puppen. Auch der Nussknacker "Knack knack Mäusepack". Alle springen herunter auf den Boden. Wieder quiekt und piept es ... Mäuse und Mausekönig.

H5
Die Schlacht

Die Husaren, Kavallerie, Artillerie formieren sich in der Zimmermitte, der Nussknacker befehligt sie. Ein Kampf mit den Massen von Mäusen bricht aus. Gefeuert werden Pfeffernüsse, silberne Pillen, Kugeln. Die Mäuse greifen immer stärker an und fangen an, die Soldaten zu zerbeißen. Zum Schluss ist der Nussknacker am Glasschrank alleine und bedrängt und in Todesgefahr. Als der Mausekönig herbeispringt, wirft Marie in ihrer Verzweiflung ihren linken Schuh nach dem Mausekönig. In diesem Moment fällt sie in Ohnmacht.

H6
Die Krankheit

Marie liegt im Bett und wacht auf. Neben ihr der Chirurg Wendelstern. Sie fragt, sind die Mäuse fort und ist der Nussknacker gerettet? Die Mutter schilt sie und sagt dann, dass Marie mit einem Arm das Glas des Glasschranks zersplittert und den Arm dabei stark verletzte habe. So fand man sie ohnmächtig und blutend. Um sie herum die Puppen, teils zerbrochen, Pfefferkuchenmänner und der Nussknacker, und ihr linker Schuh. Marie versucht zu erklären, was nachts geschehen war, doch die Mutter und der Chirurg tun das ab und beruhigen sie. Eintritt Drosselmeier. Marie erschrickt und beschuldigt ihn, auf der Wanduhr gesessen und das Glockenschlagen verhindert zu haben, um die Mäuse nicht zu verscheuchen. Doch Drosselmeier tanzt als Antwort sein "hübsches Uhrmacherliedchen" hink und honk... mit seltsamen Gebärden. Er ist hässlich für Marie und sie graut sich vor ihm. Doch er: Marie solle nicht böse sein, weil er dem Mausekönig nicht gleich alle 14 Augen ausgehackt habe (Drosselmeier scheint der Urheber des Mäusevolkes zu sein). Doch dann gibt er Marie den reparierten Nussknacker und bietet ihr und Fritz an, das Märchen von der Prinzessin Pirlipat zu erzählen.

H7
Das Märchen von der harten Nuss

Drosselmeier erzählt: Pirlipats Mutter ist eine Königin. Pirlipat ist wunderschön in ihrer Wiege. Doch die Königin ist beunruhigt und lässt sie streng bewachen. Sechs Wärterinnen müssen um sie herum sitzen mit jeder einem Kater auf dem Schoß, der permanent schnurrt (um Mäuse abzuschrecken). Der König möchte Wurst und Speck, welche die Königin zubereitet. In der Küche macht sich die Mausekönigin Mauserinks bemerkbar, sie möchte vom Speck abhaben. Sie bekommt ihn, doch die Verwandten der Mauserinks springen hoch und verzehren das Meiste vom Speck. Der König ist untröstlich, als er zu wenig Speck bekommt. Die Königin erklärt, warum. Der Hofuhrmacher, zufällig mit Namen Drosselmeier, wird beauftragt, eine Falle zu bauen. Die meisten Mäuse werden gefangen und "hingerichtet". Später erscheint die Mausekönigin und droht der Königin damit, ihr Prinzesschen entzweizubeißen.

H8
Fortsetzung des Märchens von der harten Nuss

Drosselmeier am nächsten Abend: Eines Nachts sind alle Wärterinnen eingeschlafen. Eine wacht auf und ist entsetzt, als sie eine große Maus, die Mäusekönigin, bei Pirlipat entdeckt. Sie verscheucht sie, aber die Prinzessin ist verunstaltet, mit großem Kopf und winzigem Leib. Der König ist außer such und befiehlt Drosselmeier, die Prinzessin innerhalb von vier Wochen zu kurieren, ansonsten würde er hingerichtet. Drosselmeier fällt nun auf, dass Pirlipat von Geburt an mit ihren Zähnchen Nüsse geknackt hat und berät sich mit dem Hofastronomen. Dieser erstellt ein Horoskop. Demnach kann Pirlipat nur mit dem Kern der Krakatuk-Nuss (mit extrem harter Schale) kuriert werden. Der Kern muss ihr von einem jungen Mann (nie rasiert, nie in Stiefeln) vor ihren Augen aufgebissen werden. Der König befiehlt Drosselmeier und dem Astronomen, die Nuss zu finden. Er werde den jungen Mann suchen lassen, u.a. Anzeigen in Intelligenz-Blättern.

H9
Beschluss des Märchens von der harten Nuss

Drosselmeier erzählt am nächsten Abend: Drosselmeier und Hofastronom reisen 15 Jahre lang durch die Welt, u.a. China, um die Nuss zu finden, vergeblich. Endlich kehren sie nach Nürnberg zurück und besuchen den Vetter Drosselmeiers. Sie erzählen ihre Geschichte und der Vetter holt tatsächlich die Krakatuk-Nuss, die vor vielen Jahren zufällig in seinen Besitz geraten ist. Auf der Nuss ist das Wort Krakatuk in chinesischen Schriftzeichen eingraviert. Der Sohn des Vetters soll derjenige sein, der sie für die Prinzessin aufbeissen wird. Sie bringen die Nuss zum Königshof. Dort versuchen mehrere junge Männer. die Nuss zu knacken, ohne Erfolg. Des Vetters Sohn gelingt es jedoch. Pirlipat verschluckt den Kern und verwandelt sich in eine schöne junge Frau. Der Vettersohn jedoch tritt beim Rückwärtsgehen versehentlich auf Mauserinks und tötet sie. Dabei verwandelt er sich in eine Missgestalt, in einen Nussknacker. Mauserinks spricht noch im Sterben einen Bannfluch gegen das "Nussknackerlein". Dieser kann nur aufgehoben werden, wenn eine Dame, die Prinzessin, ihn trotz seiner Missgestalt lieb gewinnen wird und wenn er den siebenköpfigen Mausekönig tötet.

H10
Onkel und Neffe

Marie wird gesund. Sie ist sich jetzt sicher, dass ihr Nussknacker im Glasschrank der junge Drosselmeier aus Nürnberg, des Vetters Sohn, ihr Neffe, ist. Und dass der Uhrmacher von Pirlipats Hof ihr Onkel und Pate Drosselmeier ist. Die Familie sitzt zusammen, Marie auf ihrem Lehnstühlchen zu Füßen ihres Paten. Sie erzählt, was sie weiß und fragt ihn, warum er Maries Neffen, dem jetzigen Nussknacker nicht helfe gegen den Mäusekönig. Die Mutter und Luise lachen darüber (Träume, Wundfieber), nur Drosselmeier und Fritz bleiben ernst. Der Pate nimmt Marie auf den Schoß und erklärt, sie sei wie Pirlipat eine geborene Prinzessin. Doch er könne den Nussknacker nicht retten (gegen den Mausekönig), nur sie allein könne ihn retten. Die Mutter sinniert: sie ahne, was der Pate meint, aber sie könne es nicht mit deutlichen Worten sagen.

H11
Der Sieg

Mehrere Nächte nacheinander wird Marie vom Mausekönig drangsaliert, der sie erpresst: sie muss ihre Kostbarkeiten aus dem Glasschrank holen und für den Mausekönig aufstellen. Dieser zernagt und zerstört die schönen Puppen. Nach drei Nächten beschließt der Medizinalrat ein Falle aufzustellen. In der folgenden Nacht erscheint der Mausekönig, auf Maries Schulter sitzend und blutrot aus sieben geöffneten Rachen geifernd. Er will jetzt ihre Bilderbücher und ihre Kleider. Maria wendet sich am Tag verzweifelt an den Nussknacker. Sie nimmt ihn aus dem Schrank und plötzlich spricht er: Schaffen Sie ein Schwert, für das übrige will ich sorgen. Marie spricht mit Fritz darüber. Der besorgt ihr das Schwert des alten Obristen, den er gerade pensioniert hat. Marie hängt das Schwert dem Nussknacker um. Gegen Mitternacht hört Marie ein Rumoren und Klirren und ein lautes Quiek. Dann ein Klopfen an der Tür. Sie öffnet und vor ihr steht der Nussknacker mit blutigem Schwert und am linken Arm die 7 Kronen des Mausekönigs. Er übergibt die Trophäen an Marie und bittet sie, ihm zu folgen, denn er möchte sie herrliche Dinge schauen lassen.

H12
Das Puppenreich

Sie sagt: Ich gehe mit ihnen, Herr Drosselmeier. Der geht voran und führt sie durch den Kleiderschrank im Hausflur und durch des Vaters Reisefuchspelz in eine andere Welt. Über die Kandiswiese, durch ein Zuckermandeltor, in den Weihnachtswald. Sie darf sich in einen goldenen Lehnsessel setzen und vor ihr tanzen Schäfer und Schäferinnen ein Ballett. Danach gehen sie am Orangenbach entlang, dann am Limonadenstrom bis zum Dorf Pfefferkuchheim. Tausend niedliche kleine Leute sind geschäftig auf dem Markt. Sie gelangen an den Rosensee. Marie ist begeistert und meint: das ist der See, den einst Pate Drosselmeier für sie machen wollte, und sie würde mit den Schwänen kosen. Doch der Nussknacker lächelt spöttisch: so etwas würde der Onkel nie zustande bringen - eher sie, Marie, selbst. Er schifft mit ihr über den Rosensee Richtung Hauptstadt.

H13
Die Hauptstadt

Nussknacker und Marie fahren in einem Muschelwagen über den See. Goldschuppige Delphine begleiten sie, See und Luft summen und Marie erblickt auf dem Wasser ein holdes Mädchenantlitz: Pirlipat! ruft sie. Doch der Nussknacker seufzt: das ist nicht die Prinzessin Pirlipat, das sind Sie selbst und immer nur Sie selbst. Sie landen in einem Konfitürenhain und gelangen von dort in die Stadt. Noch am Tor wird der Nussknacker von einem Männlein als Prinz begrüßt, was Marie sehr erstaunt. Die ist voller Gedränge. Mehrere Umzüge finden gleichzeitig statt: der Großmogul mit seinen Großwesiren und 700 Sklaven, der Festumzug der Fischerzunft, der türkische Großherr mit dreitausend Janitscharen... Der Mussknacker zeigt Marie das Marzipanschloss. Aus diesem Zauberpalast treten zwölf kleine Pagen und hinter ihnen 4 glänzend geputzte Damen, beinahe so groß wie Maries Clärchen. Es sind die Schwestern des Nussknackers. Sie umarmen ihn. Er stellt ihnen Marie als seine Lebensretterin vor. Alle fallen ihr um den Hals. Sie gehen ins Schloss und bereiten ein Mahl zu.Marie darf mithelfen, nachdem die Schönste von Nussknackers Schwestern ihr einen kleinen goldenen Mörser reicht. Der Nussknacker erzählt von seinen Erlebnissen und der Schlacht. Marie war es, als klängen seine Worte, ja selbst ihre Mörserstöße, immer ferner und unvernehmlicher, ein Rauschen setzt ein und Marie wird höher und höher getragen...

H14
Beschluss

Marie fällt aus unermesslicher Höhe herab und wacht auf. Sie erzählt ihrer Mutter, was sie alles erlebt hat. Wie sie im Marzipanschloss eingeschlafen war und die Pagen sie nach Hause getragen und in ihr Bett gelegt haben. Die Mutter: du hast einen langen sehr schönen Traum gehabt. Nun schlag dir das alles aus dem Sinn. Sie nimmt den Nussknacker heraus: wie kann diese Holzpuppe Leben und Bewegung haben? Die Eltern, Fritz und Luise lachen Marie aus. in ihrer Not holt sie die 7 Kronen des Mausekönigs. Die Eltern betrachten diese erstaunt und wollen wissen, woher Marie diese hat. Doch sie bleibt bei ihrer Geschichte und weint verzweifelt. Eintritt Obergerichtsrat Drosselmeier. Er erkennt die Krönchen als seine, die er Marie zu ihrem zweiten Geburtstag geschenkt hatte. Marie fleht ihn an: der Nussknacker sei doch sein Neffe! Der Vater droht ihr nun. Sie soll den Spuk vergessen. Versunken spricht sie den Nussknacker an. Sie sagt ihm, dass sie ihn nicht verschmähen würde ob seiner Missgestalt. Da knallt es und Marie fällt ohnmächtig zu Boden. Als sie erwacht, tritt der junge Drosselmeier (Neffe) ein. Und aus dem Nussknacker ist ein schöner junger Mann geworden, der auf dem Tisch Nüsse knackt für alle. Der Neffe lädt Marie ein, mit ihm ins Wohnzimmer zu gehen. Dort neigt er ein Knie und sagt: sehn Sie hier zu Ihren Füßen den beglückten Drosselmeier, dem Sie an dieser Stelle das Leben retteten. Sie hatte ihm vorher ihre Zuneigung bezeugt und so erhielt er seine ursprüngliche Gestalt zurück. Er lädt sie ein, sein Reich und seine Krone mit ihm zu teilen. Er bringt sie in einem goldenen, von silbernen Pferden gezogenen Wagen auf das Marzipanschloss. Auf der Hochzeit tanzen zweiundzwanzigtausend Figuren und Marie ist die Königin eines Landes mit den allerherrlichsten Dingen...

(Happy End)

Die Inszenierung von Christian Spuck

1. Akt

S1
Prolog

Prolog in der Werkstatt von Pate Drosselmeier. Mechanische Figuren: Akkordeonspielerin, Tänzer, Tänzerin. Eine Einführung in die von Drosselmeier geschaffene Puppenwelt.
Tanz der Zuckerfee (Akt II, Nr. 14); Version für Akkordeon

S2
Werkstattbesuch

Marie und ihr Bruder Fritz besuchen die Werkstatt ihres Onkels. Drosselmeier tritt auf und tanzt für Marie, die beeindruckt ist, während Bruder Fritz die Darbietung ablehnt. Die Kinder bitten Drosselmeier, das Spielwerk in Bewegung zu setzen. Er tut ihnen den Gefallen. Staunend betrachten sie, was sich vor ihren Augen abzuspielen beginnt.
Valse finale et apothéose (Akt II, Nr. 15)

S3
Der Hofstaat feiert Pirlipat

Die mechanischen Figuren erzählen das Märchen von der harten Nuss: Im Königsschloss wird ein Fest zu Ehren der schönen Prinzessin Pirlipat gefeiert. Der König, die Königin und der ganze Hofstaat sind anwesend. Alle sind entzückt vom selbstbewussten, eigensinnigen Königskind. Auch anwesend sind vier Prinzen, die um Prinzessin Pirlipats Gunst werben.
Ouvertüre (Akt I, Nr. 1)

S4
Eine Maus erscheint

Plötzlich erscheint eine Maus, der Mausekönig, und stört das Fest. Der König tötet den ungebetenen Gast. Das Fest wird fortgesetzt. Die Prinzen machen Prinzessin Pirlipat den Hof. Drosselmeiers Spielwerk stoppt.
Scène dansante – Drosselmeiers Bescherung (Akt I, Nr. 4)

S5
Mäuse wollen Rache nehmen

Das Märchen von der harten Nuss geht weiter: Jetzt dringen viele Mäuse in das Königsschloss ein. Sie wollen Rache nehmen für ihren getöteten Verwandten und werden angeführt von ihrer Königin, der bösen Frau Mauserinks.
Scène dansante (Akt I, Nr. 4), Fortsetzung

S6
Marie erwacht aus ihrem Pirlipat-Traum

Marie und Fritz sind allein in der Werkstatt. Die Puppen versuchen, ihren Schrecken zu vertreiben. Fritz ärgert seine Schwester, die ganz im Bann von Drosselmeiers Zauberdingen steht.
Danse des mirlitons – Tanz der Rohrflöten (Akt II, Nr. 12 Divertissement E)

S7
Familie Stahlbaum

Die Grossfamilie Stahlbaum kommt von den letzten Weihnachtseinkäufen nach Hause und ist bereits in festlicher Stimmung. Marie und Fritz streiten noch immer. Auch drei Tanten sind zum Weihnachtsabend eingeladen: Tante Schneeflocke, Tante Blume und Tante Zuckerfee. Als Pate Drosselmeier auftaucht, will Marie unbedingt von ihm wissen, wie die Pirlipat-Geschichte weiter geht.
L’ornement et l’illumination de l’arbre de Noël – Schmücken und Anzünden des Weihnachtsbaums (Akt I, Nr. 1)

S8
Pirlipats Verwandlung

Prinzessin Pirlipat ist von Frau Mauserinks in ein hässliches Nussmonster verzaubert worden. Unentwegt knackt sie mit ihren kräftigen, übergrossen Zähnen Nüsse. Sie will nichts anderes essen als nur Nüsse, Nüsse, Nüsse.
Le chocolat – Spanischer Tanz (Akt II, Nr. 12 Divertissement A)

S9
Die Prinzen sind entsetzt

Die vier Prinzen sind entsetzt über die Verwandlung der Prinzessin. Sie wollen sie retten, wissen aber nicht, was sie tun sollen.
Le thé – Chinesischer Tanz (Akt II, Nr. 12 Divertissement C)

S10
Ratloser Hofstaat

Auch der König und die Königin können nicht glauben, dass aus ihrer Tochter ein Nussmonster geworden ist. Die allgemeine Aufregung am Hof ist groß. Alle sind ratlos. Dabei gibt es etwas, das die verzauberte Prinzessin Pirlipat erlösen kann – der süsse Kern der harten Nuss Krakatuk.
Trépak – Russischer Tanz (Akt II, Nr. 12 Divertissement D)

S11
Der Prinz mit der Krakatuk Nuss

Plötzlich taucht ein weiterer Prinz auf, und siehe da: Er hat die harte, goldene Nuss Krakatuk bei sich. Die vier Prinzen versuchen, sie zu knacken, beissen sich aber die Zähne an ihr aus. Sie ist einfach zu hart. Der geheimnisvolle, neu angekommene Prinz aber schafft es mühelos, die Wundernuss zu öffnen. Er gibt Prinzessin Pirlipat die süsse Frucht zu essen.
Danse des mirlitons – Tanz der Rohrflöten (Akt II, Nr. 12 Divertissement E)

S12
Pirlipat ist erlöst

Die Prinzessin wird wieder schön und verliebt sich auf der Stelle in ihren Retter. Wütend über den gelösten Zauber, kehrt Frau Mauserinks mit ihrer Mäusesippe zurück. Der Prinz zertritt sie. Im Sterben verflucht sie ihn.
La mère Gigogne et les polichinelles – Mutter Gigogne und die Polichinelles (Akt II, Nr. 12 Divertissement F)

S13
Die Verwandlung des Neffen in einen Nussknacker

Mauserinks hat den Prinzen in einen Nussknacker verwandelt, der sich nur noch wie eine Holzpuppe bewegen kann. Alle wenden sich entsetzt von ihm ab. Nur Marie nicht, die Drosselmeiers Spiel aufmerksam beobachtet hat. Der "Neffe" Drosselmeier tanzt einen "Robotertanz" und wird zum Schluss von den beiden mechanischen Werkstattfiguren von der Bühne getragen.
Marche (Akt I, Nr. 2)

S14
Heiligabend bei den Stahlbaums

Heiligabend ist da. Es ist wie jedes Jahr: Der Tanz der Grosseltern eröffnet das Fest, dann folgen die Eltern. Die Kinder sind kaum zu bändigen, und Fritz erweist sich einmal mehr als ewiger Störenfried. Auch die drei Tanten feiern mit.
Scène et danse – Grossvatertanz (Akt I, Nr. 5)

S15
Drosselmeiers Geschenke

Für die Kinder ist der Besuch des Paten Drosselmeier immer ein Höhepunkt des Weihnachtsabends, denn er bringt besondere Geschenke mit. In diesem Jahr schenkt er Fritz Spielzeugsoldaten und Marie einen Nussknacker.
Petit galop des enfants et entrée des parents – kleiner Galopp der Kinder und Auftritt der Eltern (Akt I, Nr. 3)

S16
Marie und der Nussknacker

Marie ist ganz verliebt in ihr Nussknackergeschenk. Kaum hat es der grobe Fritz in den Händen, ist es auch schon kaputt: Ein Arm des Nussknacker ist abgebrochen. Drosselmeier repariert ihn. Als es Zeit ist zum Schlafengehen, mag sich Marie gar nicht von ihrem Nussknacker trennen. Im Weihnachtszimmer schläft sie ein. Drosselmeier erscheint ihr als Spukgestalt. Die Uhr schlägt Mitternacht. Das riesige Uhrpendel schwingt durch den Raum. Die Nussknackerpuppe wird lebendig.
Scène – Clara und der Nussknacker (Akt I, Nr. 6)

S17
Schneeflockenzauber

An der Seite des Nussknackers wird Marie Zeugin eines nächtlich-weihnachtlichen Schneeflockenzaubers.
Valse des flocons de neige – Schneeflocken-Walzer (Akt I, Nr. 9)

2. Akt

S18
Maries Weihnachtstraum

Maries Weihnachtstraum geht weiter. Auch die anderen Spielsachen sind zum Leben erwacht. Die Familie erscheint, aber Eltern, Grosseltern und die Kinder haben nun die Gestalt von Mäusen angenommen. Plötzlich taucht der böse Mausekönig mit seiner Sippe auf, um sich für den Tod seiner Mutter zu rächen.
Coda (Akt II, Nr. 14) und Scène – Clara und der Prinz (Akt II, Nr. 11)

S19
Die Schlacht - der Nussknacker ist erlöst

Marie fürchtet sich. Fritz formiert seine Husarenarmee, um gegen die Mäuse zu kämpfen. Es kommt zur Schlacht zwischen den Mäusen und den Spielzeugsoldaten, in der sich der Nussknacker als der wahre Held erweist: Er ersticht den Mausekönig mit seinem Säbel – und der böse Zauber, der auf ihm liegt, ist gelöst. Der Nussknacker verwandelt sich in einen Prinzen.
Scène – Die Schlacht (Akt I, Nr. 7)

S20
Maries Traumprinz

Marie kann ihr Glück nicht fassen: Der Nussknacker ist ihr Traumprinz.
Scène – Im Tannenwald (Akt I, Nr. 8)

S21
Im Zuckerland

Der Prinz nimmt Marie mit ins Zuckerland, wo die Blumen Walzer tanzen.
Valse des fleurs – Blumenwalzer (Akt II, Nr. 13)

S22
Die Zuckerfee

Marie begegnet der Zuckerfee. Die Fee tanzt für Marie.
Le café – Arabischer Tanz (Akt II, Nr. 12 Divertissement B)

S23
Fest im Zuckerland

Im Zuckerland feiern alle Traumfiguren ein grosses Fest.
Valse finale et apothéose (Akt II, Nr. 15)

S24
Ende des Puppenzaubers

Der Prinz ist verschwunden, Marie sucht ihn. Drosselmeier stoppt den Puppenzauber.
Tanz der Zuckerfee (Akt II, Nr. 14 Variation II)

S25
Marie trifft ihren Neffen

Marie erwacht in der Werkstatt und begegnet Drosselmeiers Neffen, der ihrem Nussknacker und dem Traumprinzen zum Verwechseln ähnlich sieht. Sie verlieben sich und gehören ab da zusammen.
Pas de deux (Akt II, Nr. 14)

Die H/S-Matrix

Die Spalten der Matrix sind die Kapitel H1 bis H14 der Hoffmannschen Erzählung, die Reihen sind die Szenen S1 bis S25 der Spuckschen Ballettinszenierung. In den Kreuzungspunkten ist grün eine Koiinzidenz eingetragen, d.h. immer wenn eine Ballettszene das Thema eines Kapitels mehr oder weniger getreu wiedergibt, ist die Zelle grün.

Auswertung

Die H/S-Matrix ist nicht vollständig besetzt. Das heißt, die Ballettinszenierung nimmt nicht alle Kapitel der Erzählung auf und folgt streng genommen auch nicht deren Ablauf. Das Märchen von der harten Nuss wird jedoch recht ausführlich wiedergegeben, also die Pirlipat-Szenen, der Kampf mit den Mäusen, und das Schicksal des Neffen Drosselmeiers mit seiner Verwandlung in einen Nussknacker und seiner Erlösung, als er selbst den Mausekönig tötet.

Es gibt fundamentale Unterschiede zwischen der Hoffmannschen Erzählung und der Spuckschen Inszenierung:

In der Erzählung ist Pirlipat ein Baby in der Wiege, das von Mäusen bedrängt wird. Weil viele der Mäuse gefangen werden, verflucht die Mausekönigin die Prinzessin Pirlipat, worauf diese verunstaltet wird. Bis zu Pirlipats Erlösung vergehen 15 Jahre, in denen nach der rettenden Krakatuk-Nuss gesucht wird. Der Neffe überreicht der Prinzessin, nun ein 16-jähriges Mädchen, die Krakatuk-Nuss.

Marie wird in der Erzählung als kleines Mädchen dargestellt, während sie in der Ballettinszenierung ein großes Mädchen ab 16 Jahren ist. Wunderschön die Schlussszene, in der sie mit dem Neffen tanzt.

Die Ballettinszenierung zeigt deutlicher als die komplex verwobene Erzählung die Beziehung zwischen dem Neffen Drosselmeiers, dem Nussknacker als Spielzeug, dem Nussknacker als lebensgroße Holzpuppe (die am Ende zum Leben erwacht und sich selbst erlöst), und dem Prinzen, der zum Schluss einen bezaubernden Tanz mit Marie darbietet. In der Hoffmannschen Erzählung erfährt der Leser nur einmal direkt von dieser Beziehung: "Sie ist sich jetzt sicher, dass ihr Nussknacker im Glasschrank der junge Drosselmeier aus Nürnberg, des Vetters Sohn, ihr Neffe, ist". (H10: Onkel und Neffe).

Entsprechend den Möglichkeiten des Balletts werden Figuren erfunden: Drei Tanten sind zum Weihnachtsabend eingeladen: Tante Schneeflocke, Tante Blume und Tante Zuckerfee (S7: Familie Stahlbaum). Diese "Tanten", bezaubernde Tänzerinnen, treten in den Szenen Schneeflockenzauber (S17), Im Zuckerland (S21), Die Zuckerfee (S22) auf. Diese Szenen rahmen den letztendlich dramatisch verlaufenden Weihnachtstraum Maries ein, in welchem die Bedrohung durch die Mäuse endgültig abgewendet wird und der Nussknacker in den Prinzen verwandelt wird.

Faszinierend die Darbietungen des Paten Drosselmeier. Immer wieder kommen seine Gefühle für Marie zum Vorschein. Dieses Verhältnis ist aus der Erzählung nicht ohne weiteres ableitbar.


Fazit

Um die Ballettinszenierung zu verstehen, sollte die Lektüre der Hoffmannschen Erzählung vorausgegangen sein. Das Ballett ist dann ein wunderschönes Schauspiel. Der anmutige und zugleich bis ins Detail perfekte Tanz Maries wie auch Pirlipats, wie auch deren schauspielerische Leistungen sind hinreißend. Drosselmeier beeindruckt mit seinen geschmeidigen Bewegungen und Gesten. Er verkörpert glaubhaft den einflussreichen Paten im Hintergrund, der für Maries Traum verantwortlich ist. Die Spucksche Choreografie begeistert in jedem Detail, und selbst lange Tanzszenen bereichern die Sinne.

Kurzum: ein Kunstgenuss!


Anhang


Ein Interview mit Christian Spuck,
dem Choreografen der Nussknacker Ballettinszenierung:

Ballettszenen

Marie und ihr Geschenk: der Nussknacker

Marie bekommt von ihrem Onkel und Paten Drosselmeier einen hölzernen Nussknacker zu Weihnachten. Ihr Bruder Fritz, dem die Zuneigung des Onkels zu seiner Schwester widerstrebt, beschädigt den Nussknacker, indem er ihm einen Arm ausreißt. Marie ist untröstlich, doch Drosselmeier repariert den Nussknacker. In der Erzählung ist es etwas anders. Fritz gibt dem Nussknacker harte Nüsse zu knacken, wobei dessen Zähne kaputt gehen. Doch auch hier behebt Drosselmeier den Schaden.

 

Die Blumenmädchen

Ein Teil von Maries Weihnachtstraum ist der Tanz der Blumenmädchen. Wie andere ähnliche Tanzszenen kommt diese Episode in der Erzählung nicht vor.

 

Die Schlussszene

Maries Träume sind zu Ende. Sie trifft auf den Neffen und erlebt nun ihre echte Liebe in der Wirklichkeit. Auf wunderschöne Art und Weise tanzen beide miteinander. Das Ende der Geschichte, wie sie in Kapitel H14: Beschluss erzählt wird, findet in der Ballettinszenierung nicht statt, nämlich: Er lädt sie ein, sein Reich und seine Krone mit ihm zu teilen. Er bringt sie in einem goldenen, von silbernen Pferden gezogenen Wagen auf das Marzipanschloss. Auf der Hochzeit tanzen zweiundzwanzigtausend Figuren und Marie ist die Königin eines Landes mit den allerherrlichsten Dingen...

Das Buch und die DVD

Damalige Zeit

Als E.T.A.Hoffmann seine Erzählung vom Nussknacker und dem Mausekönig veröffentlicht, waren gerade mal 10 Jahre seit den napoleonischen Kriegen vergangen. Das Königreich Preussen dehnte sich in den Westen bis nach Holland aus. Der militärische Geist durchdrang die Bevölkerung. Folgerichtig bekommt Fritz zu Weihnachten Spielzeugsoldaten, das Husarenregiment. Dieses setzt er dann zum Kampf gegen die Mäuse ein. In der damaligen Zeit war Elektrizität noch nicht verfügbar; es gab kein Radio, kein Fernsehen, kein Internet, keine Computer. Die Menschen gingen zu ihrer Erbauung ins Theater und verfolgten dort mit Vergnügen das dramatische Geschehen auf der Bühne. So wie die Geschichte von Marie und ihrem Traumprinzen.

Quellen:

Nussknacker und Mäusekönig, E.T.A. Hoffmann, Jazzybee Verlag Jürgen Beck, 86450 Altenmünster, Lloschberg 9
DVD Nutcracker And Mouse King, accentus music, Bezugsquelle: Opernhaus Zürich
https://www.opernhaus.ch/site/assets/files/0/11/205/begleitmaterialien_nussknacker_doppelseiten_final.pdf
https://www.nytimes.com/2020/02/13/arts/dance/tiler-peck.html?action=click&module=Features&pgtype=Homepage